ORDINATION

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Operatives Vorgehen

 

Nach Freilegen der Schilddrüse wird zunächst der Nervus Vagus, der Ursprungsnerv des Stimmbandnerven, mittels Neurostimulation auf seine Funktion geprüft. Bei Anwendung des kontinuierlichen Neuromonitoring wird die Vagussonde angelegt. Nun erfolgt die Mobilisierung des oberen Schilddrüsenpols mit Ligatur und Durchtrennung der oberen Polgefäße. Anschließend vorsichtige Mobilisierung und schließlich komplettes Hervorholen des Schilddrüsenlappens aus seinem Schilddrüsenbett. An der Hinterseite des Lappens wird der Stimmbandnerv (Nervus laryngeus recurrens) unter mikrochirurgischer Technik mit der Lupenbrille aufgesucht und mittels Neurostimulationssonde stimuliert. Wird der Nerv korrekt aufgefunden und liegt eine reguläre Stimmbandfunktion vor, so zeigt sich eine typische EMG-Ableitungskurve, die direkt am Stimmband durch eine Elektrode am Tubus registriert wird. Der Nerv wird nun in seinem gesamten Verlauf bis zu seiner Einmündung in den Kehlkopf freigelegt und seine Funktion ständig mit dem Neuromonitoring überwacht.

 

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Die Operation erfolgt ausschließlich in mikrochirurgischer Technik mit Lupenbrille

   

Von bedeutender Entscheidung zur Vermeidung von postoperativem Calciummangel ist die sorgfältige Schonung der oberen und unteren Nebenschilddrüse, die - nur wenige Millimeter groß - der Schilddrüse oft unmittelbar anliegen. Sie müssen von der Schilddrüsenkapsel abpräpariert und an einem Gefäßstiel geschont werden. Sind die Nebenschilddrüsen untrennbar mit der Schilddrüse verbunden oder nicht an einer Gefäßversorgung zu erhalten, so muss eine Autotransplantation durchgeführt werden. Das Epithelkörperchen wird entnommen und in kleinsten Stücken in einen Halsmuskel eingeplanzt.

Allerdings werden die beiden Nebenschilddrüsen nicht immer vorgefunden, da sie mitunter auch fernab der Schilddrüse liegen können.

Unter ständiger Sichtkontrolle dieser anatomischen Strukturen wird der Schilddrüsenlappen unter selektiver Unterbindung der zu- und abführenden Gefäße total entfernt. Die Abschlussprüfung der Nervenleitung sichert, dass kein Funktionsausfall der Stimme eingetreten ist. Nun wird der zweite Lappen auf gleiche Weise entfernt.

Stellt sich heraus, dass die Nervenfunktion ausgefallen ist, wird in den meisten Fällen der zweite Schilddrüsenlappen zur Sicherheit des Patienten nicht operiert, um nicht auch den zweiten Stimmbandnerven zu gefährden. Es wird abgewartet, bis sich die Nervenfunktion erholt hat (90% Wahrscheinlichkeit) und der zweite Lappen zu einem späteren Zeitpunkt operiert.

Ein einseitiger Ausfall des Stimmbandnerven ist für den Patienten nur ein vorübergehendes wenig belastendes Problem, ein beidseitiger Nervenausfall hat schwerwiegende Folgen mit Atemnot und beträchtliche Heiserkeit bis zur Stimmlosigkeit und ist unter allen Umständen zu vermeiden.