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Die Rezidivstruma

Rezidivstruma bedeutet, dass die Schilddrüse nach der ersten Operation wieder nachgewachsen ist. Das kann nur auftreten, wenn Schilddrüsengewebe beim Ersteingriff in größerem Ausmaß belassen wurde. Man unterscheidet ein "echtes" Rezidiv, wenn am bereits operierten Schilddrüsenlappen wieder Knoten oder eine Überfunktion aufgetreten sind vom sogenannten "falschen" Rezidiv, wenn beispielsweise der rechte Lappen operiert wurde und die Struma nun am linken Lappen nachgewachsen ist.

Die Rezidivoperation kann bei einem echten Rezidiv operationstechnisch sehr anspruchsvoll sein, da die Anatomie nicht mehr jener beim Ersteingriff entspricht, Vernarbungen vorliegen, die Gewebeschichten verklebt sein können und der Kropf häufig bis in den Brustraum hineinrutscht. Stimmbandnerven und Nebenschilddrüsen sind schwieriger aufzufinden und zu erhalten, oft nicht mehr an typischer Stelle anzutreffen und können verhängnisvoll zwischen den Rezidivknoten liegen. Nur die sorgfältigste Präparation kann Komplikationen vermeiden, die Präparationstechnik ist schwieriger als beim Ersteingriff. Weiters können die großen Gefäße (Große Halsvene - Vena jugularis, Halsschlagader - Arteria carotis) und in sehr ungünstigen Fällen auch die Speiseröhre an der Schilddrüsenkapsel anhaftend sein. Eine besonders strenge OP-Indikation ist bei kontralateral vorbestehender Stimmbandnervlähmung zu stellen, da das (wenn auch geringe) Risiko einer beidseitigen Recurrensparese besteht.

Die Anwendung des Neuromonitoring ist bei der Operation der Rezidivstruma obligat und dieser Eingriff sollte nur in einem Zentrum und von einem sehr erfahrenen Operateur durchgeführt werden. Bei beidseitig auftretendem Rezidiv muss stets die dominante Seite zuerst operiert werden und bei Ausfall der Nervenfunktion die Operation einseitig bleiben, um auf der kontralateralen Seite den Stimmbandnerv sicher zuschonen.

Die Rezidivstruma ist neben der Chirurgie des Schilddrüsenkarzinoms der technisch anspruchvollste Eingriff.

 

Rezidivstruma

310 Rezidivstruma

Der Patient wurde vor 20 Jahren an der Schilddrüse voroperiert; nun ist ein beträchtlicher Kropf nachgewachsen. Eine Rezidivoperation muss unter Zuhilfenahme des Neuromonitoring erfolgen, da Vernarbungen und anatomisch erschwerte Bedingungen zu erwarten sind.