Der Tag der Operation
Vor der Operation erhalten Sie eine Beruhigungstablette, die Ihnen die Nervosität vor dem Eingriff nehmen soll. Sie sind zu diesem Zeitpunkt aber gut ansprechbar und nicht "betäubt". Im Operationssaal nehme ich Sie in Empfang, es ist mir ein großes Anliegen, mit Ihnen kurz vor dem Eingriff ein paar beruhigende Worte zu wechseln. Das ist mir als vertrauensbildende Maßnahme ein persönliches Bedürfnis. Gleichzeitig werde ich den Schnitt mit einem speziellen Hautstift markieren um ihn perfekt, mittig, möglichst klein und in einer natürlichen Hautbeugung am Hals zu platzieren. Weiters führe ich routinemäßig bei dieser Gelegenheit nochmals einen Ultraschall durch, um den im Vorfeld erhobenen Befund an der Schilddrüse und das besprochene Operationsverfahren nochmals zu bestätigen.
Die Begrüßung und ein nochmaliges kurzes Gespräch knapp vor der Operation ist eine wichtige Operationsvorbereitung und Beruhigung für die Patientin. Der Hautschnitt wird – möglichst klein und in einer natürlichen Hautbeugung angezeichnet und nochmals eine Sonographie angeschlossen, um die Struma in ihrer Ausdehnung nochmals zu untersuchen und die Schnittläge anzupassen.
Vor dem Eingriff (üblicherweise noch auf der Krankenstation) erhalten Sie eine Verweilkanüle (= Venflon), sie spüren dabei lediglich einen Nadelstich wie bei einer Blutabnahme. Zur Einleitung der Narkose wird Ihnen ein Schlafmittel injiziert, von den weiteren Operationsvorbereitungen, der Intubation, der Lagerung, dem sterilen Waschen, der Abdeckung und der gesamten folgenden Operation bekommen Sie nichts mit.
Nach dem Ende der Operation wachen Sie nahezu schmerzfrei auf, entweder noch im Operationssaal oder erst im Aufwachraum, wo sie einige Stunden verweilen. Sie sind ansprechbar, aber noch schläfrig. Zur anhaltenden Schmerzfreiheit erhalten Sie je nach Ihrem Bedarf Schmerzinfusionen. Sollten dennoch Wundschmerzen auftreten, so teilen Sie das der betreuenden Krankenschwester oder dem Krankenpfleger mit, damit das Schmerzmittel höher dosiert werden kann.
2-3 Stunden nach Ende der Operation sind Sie wach genug, um mit Ihrer Umgebung normalen Kontakt aufzunehmen. Ich werde Sie dann persönlich über den Operationsverlauf informieren.
Übelkeit und Erbrechen sind nach Strumaoperationen manchmal unvermeidlich, auch dagegen kann man mit einer Kurzinfusion Abhilfe schaffen. Am Tag der Operation sollten Sie nicht aufstehen. Frühestens 6 Stunden nach der Operation erhalten Sie erstmals schluckweise Tee, feste Nahrungsmittel werden Ihnen aber nicht verabreicht.
Sollten Sie während der Nacht Symptome eines Calciummangels spüren (Kribbelgefühl oder Krämpfe in Händen, Beinen oder im Gesicht), bitte sofort läuten, Sie erhalten eine Calciuminfusion. Grundsätzlich treten diese Beschwerden aber selten auf, und wenn, dann üblicherweise erst am nächsten Tag.